Die neue Saison 2024/2025 hat eine Menge neuer Reformen mit sich gebracht. Neben dem neuen Champions-League-System und der neuen Kapitän-Schiedsrichter-Regel hat sich auch bei den Junioren vieles verändert. Als Teil des neuen „Projekt Zukunft“ des DFB wurde zu Saisonbeginn das Spielsystem der U17-und U19-Bundesliga grundlegend verändert. Bislang waren A- und B-Junioren-Oberhaus in jeweils drei Staffeln unterteilt.
Unsere Revierklubs spielten in der Bundesliga West unter anderem gegen weitere Vereine wie Bayer Leverkusen und den 1. FC Köln. Die jeweiligen Staffelmeister sowie ein Vizemeister haben anschließend den deutschen Meister unter sich ausgemacht. Aus jeder Staffel sind drei Teams abgestiegen. Damit ist nun Schluss.
Jetzt ist die Spielzeit in der DFB-Nachwuchsliga in zwei Phasen aufgeteilt. Anstelle von drei Staffeln gibt es im neuen System in der ersten Phase acht regionale Ligen mit maximal acht Teams. In Hin- und Rückrunde messen sich in dieser Spielzeit beispielsweise Rot-Weiss Essen, Borussia Dortmund und der FC Schalke 04. Die jeweils beiden Besten einer Gruppe sowie die besten Gruppendritten spielen in einer sogenannten Liga A weiter und werden erneut auf vier Gruppen mit jeweils sechs Teams verteilt. Nach weiteren zehn Spieltagen spielen die vier Gruppenbesten in einem K.O.-System um die deutsche Meisterschaft.
Die Klubs, die den Sprung in Liga A nicht geschafft haben, absolvieren die zweite Hälfte der Saison in Liga B und werden dort erneut in Achtergruppen aufgeteilt.
Ich sehe bislang noch nicht den riesigen Vorteil daran. Aber wir müssen uns jetzt zumindest erst einmal die nächsten Jahre damit abfinden und das Beste daraus machen.
Simon Hohenberg
Der DFB sieht die Reform als notwendig an, um die Nachwuchsförderung zu optimieren. Dadurch, dass Vereine mit Nachwuchsleistungszentren nicht absteigen können, erhofft sich der DFB einen geringeren Ergebnisdruck bei den Verantwortlichen. Der soll dafür sorgen, dass jüngere Spieler sich individuell besser entwickeln können.
Die U19 von Rot-Weiss Essen hat die Hinrunde der ersten Phase bereits erfolgreich absolviert (RevierSport berichtete). Nach sechs Spieltagen konnte U19-Coach Simon Hohenberg ein erstes Urteil über das neue System der Junioren-Nachwuchsliga fällen.
Hohenberg bilanziert: „Es ist noch ziemlich schwierig zu beurteilen. Bislang sehe ich weder gravierende Vorteile noch Nachteile von dieser neuen Reform. Es ist ein Stück weit ein komisches Gefühl, so schnell in der Rückrunde schon wieder gegen die gleichen Gegner zu spielen. Ich verstehe allerdings auch den Unmut von größeren Vereinen wie Borussia Dortmund, denen durch diese neuen regionalen Gruppen Top-Gegner wie beispielsweise Bayer Leverkusen in dieser ersten Phase fehlen.“
Insgesamt zeigt sich der 37-Jährige unbeeindruckt von der Reform der Liga: „Ich sehe bislang noch nicht den riesigen Vorteil daran. Aber wir müssen uns zumindest erst einmal die nächsten Jahre damit abfinden und das Beste daraus machen.“